Januar 2010

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Schradenland will im Tourismus Gas geben

Seit der Einweihung des Heidebergturms im vergangenen Sommer entdecken immer mehr Tagestouristen das Schradenland als lohnendes Ausflugs- und Wanderziel. Darauf soll aufgebaut werden. Um die Vermarktung touristischer Angebote anzukurbeln, wurde eine Kommunal-Kombi-Stelle kreiert, die seit Monatsbeginn mit Gert Ossendorf aus Merzdorf besetzt ist.

Ossi
Die silberne Wandernadel, die er von einem Freund geschenkt bekommen hat, ist für Gert Ossendorf ein Symbol für sein großes Projekt: den Grenzsteinwanderweg. Historische Grenzsteine, die zwischen Sachsen und Brandenburg teilweise unkenntlich und verwittert im Wald stehen, sollen saniert und in einen Rundwanderweg eingebunden werden. Rund 20 Kilometer können Wanderer dann zwischen Merzdorf und Großthiemig entlang der preußisch-sächsischen Geschichte unterwegs sein. Für September hat der Merzdorfer Heimatverein, dem Gert Ossendorf vorsteht, eine Grenzsteinwanderung geplant. Bis dahin will Ossendorf das Projekt zum Erfolg führen. Muster-Grenzsteine aus Ton seien schon von Grundschülern in Hirschfeld in Arbeit.
„Ich bin ein anderer Mensch geworden“, beschreibt Gert Ossendorf seine ersten Tage in seiner neuen Kommunal-Kombi-Stelle. Wie Amtsdirektor Thilo Richter (CDU) erklärt, sei die Stelle für drei Jahre angelegt, werde aus Altersgründen jedoch nur ein Jahr von Ossendorf besetzt. Danach werde man sich personell neu orientieren. Ossendorf, der sich noch nicht dem alten Eisen zugehörig gefühlt hatte, ist froh, sich vor der Altersrente noch einmal in eine richtige Aufgabe reinknien zu können. Er habe bereits Kontakt zu den Gas-tronomen aufgenommen, die in puncto Tourismus mit ins Boot geholt werden sollen. „Ich bin überall auf offene Ohren gestoßen“, freut sich der 63-Jährige. Es sei nicht so, dass der Tourismus im Schradenland neu erfunden werden müsse. Es gehe darum, bestehende Angebote zu vernetzen und wirksam zu vermarkten. So soll beispielsweise die Beschilderung der Wanderwege verbessert und mit touristischen Hinweisen ergänzt werden. In Gröden sei mit den von Lisette Nicklisch gestalteten Schildern schon ein guter Anfang gemacht worden.
„Bisher war es personell nicht möglich, mehr auf dem touristischen Gebiet anzukurbeln“, so der Amtsdirektor. Die Kommunal-Kombi-Stelle sei eine Chance, hier voranzukommen. „Wir sind nicht die Sächsische Schweiz, aber wir haben viel zu bieten“, ist Richter überzeugt. Auf dem Dresdner Reisemarkt am 29. Januar werde das Amt schon verstärkt für die Angebote rund um den Heidebergturm werben. Unter dem Motto „Höher geht’s nicht“ soll den Sachsen Lust auf Brandenburgs höchste Erhebung gemacht werden. Zudem sei geplant, gemeinsam mit der Gemeinde Röderland ein Wander-Spiel im Stil einer abenteuerlichen Schnitzeljagd anzubieten. Und auch die Wandernadeln sollen ein Anreiz sein, um das Schradenland per pedes zu entdecken. Wer genug Stempel gesammelt hat, die es in Gaststätten und anderen öffentlichen Einrichtungen geben soll, könne sich eine Nadel anheften.
Von Ines Klut Lausitzer Rundschau vom 27.01.2010

Geschrieben am 30. Januar 2010 | Abgelegt unter Geschichte & Geschichten