Auf schlechtem Weg zum neuen Stein
10. Wanderung im Schradenland entlang der alten Sachsen-Preußen-Grenze.
Schöne und weniger schöne Momente hatten die 31 Teilnehmer der 10. Grenzsteinwanderung am Samstag im Schradenland. Erster Höhepunkt war die Enthüllung der neuesten sandsteinernen
Grenzmarkung entlang der seit 1815 bestehenden Sachsen-Preußen-Linie. Damit stehen nun wieder 14 der einst 16 Zeitzeugnisse zwischen Großthiemig im Osten und Merzdorf im Westen. Heimatfreund Gert Oßendorf, der sich mit Unterstützung auch der Gemeinde Merzdorf sehr um die Grenzsteine bemüht, ließ es sich nicht nehmen, das Werk selbst zu enthüllen.
Die Wanderung sollte eigentlich über 17 Kilometer entlang der Landesgrenze führen – vom Grenzstein 175 zum Heidebergturm bei Gröden. „Es wurden aber nur 14,6 Kilometer“, bedauert Gert Oßendorf. Es musste abgekürzt werden, weil einige Wege aufgrund von Waldarbeiten mit schwerer Technik kaum noch zu passieren sind. „Es sind sogar Läufersteine und Wanderkennzeichen herausgerissen worden“, hat der Tourismusbeauftragte des Amtes Schradenland festgestellt. Die Verursacher mögen dies bitte wieder richten. Die Läufersteine stehen zwischen den größeren Grenzmarkierungen. Weniger erstaunt waren die Organisatoren vom Heimatverein Merzdorf über die Herkunft der Wanderer. Diese kamen nicht nur aus dem Schraden und aus Elsterwerda, son
dern auch aus Leipzig, Riesa, Bautzen, Gröditz und Großenhain. „Das liegt daran, dass diese Wanderung im sächsischen Wanderkalender steht“, erklärt Gert Oßendorf. Sachkundig geleitet wurde die Gruppe von Harald Barig, Wanderführer im Heimatverein Merzdorf. Den Abschluss bildete am Heidebergturm mit seinen 162 Stufen, die in eine Höhe von 34 Metern führen, das 10. Heimatfest des Vereins. Etwa 100 Besucher hatten sich dort eingefunden. Das Programm gestalteten unter anderem die Kita-Kinder.